Meine Familie betreibt seit bald 20 Jahren einen Biobetrieb. Ich selber war mehrere Jahre in der Bioszene tätig, unter anderem als Regionalleiter Ostschweiz bei der bio inspecta in Frick. Mittlerweile habe ich als Geschäftsführer des Maschinenrings Zürich nicht mehr allzu viel mit der Bio Suisse zu tun. Ich bin aber immer noch mit vielen Biobauern befreundet und so im ständigen Kontakt mit Biolandwirten.

Dieser Tage hat die Bio Suisse, seinen immer weniger werdenden Mitgliedern, eine Wahlempfehlung versendet. Darin brüstet sich der Verein, alle Kandidaten seien befragt worden.
Bei den kommenden Wahlen kandidiere ich auf der Liste der SVP für ein Nationalratsmandat. Ich wie auch weitere Zürcher Nationalratskandidaten wurden aber nie von der Bio Suisse angefragt. Der Verdacht, dass die Bio Suisse gezielt SVP Bauernpolitiker links liegen lässt, ist nahe liegend.

Ich hatte nie ein Problem mit der biologischen Produktion und mit meiner politischen Einstellung gesehen, bis vielleicht dahin, dass sich der Vorstand der Bio Suisse zunehmend aus Ökofundis und Träumern zusammen setzt, welche nicht vom Bauern leben müssen.

Wenn ich nun sehe welche Politiker es auf das Empfehlungsschreiben der Bio Suisse geschafft haben, kommt bei mir der Verdacht auf, dass sich Bio Suisse im Bereich der Ballenberglandwirtschaft etablieren will und dass produzierende Bio Bauern gar nicht mehr gefragt sind.

Martin Suter,
Rüti ZH