Unsere Tomaten und Gurken kommen zu einem grossen Teil aus dem Ausland, wie auch ein bedeutender Teil unserer gesamten Nahrungsmittel im Ausland produziert wird. Bauern in der Schweiz unterstehen einer grossen Reglementsdichte und sind auf ökologische Bewirtschaftung verpflichtet. Nach welchen Grundsätzen im Ausland produziert wird ist dabei den meisten Konsumenten egal. Zum Beispiel die Tomaten und Gurken aus Spanien verbrauchen in einer Trockenregion Grundwasser was zur Ausbreitung der Wüste führt.

In Hinwil hat ein findiger KEZO Geschäftführer eine Vision. Er sieht die enorme Energie, welche täglich vernichtet wird und sucht nach Lösungen. Eigentlich müsste er nach Fokushima mit seiner Idee die Abwärme für einheimische Gemüseproduktion zu nutzen ja völlig dem Zeitgeist entsprechen. Weit gefehlt! Pro Natura und ein ehemaliger Gemeindepräsident ereifern sich bereits im Voraus, dass in Hinwil keine weiteren Treibhäuser Platz hätten. AKWs abschalten und die Energie gleich wie viele Landwirtschaftsprodukte aus dem Ausland importieren, scheint die Devise zu sein.

Hätte der ehemalige Gemeindepräsident Walter Bachofen tatsächlich etwas zum Schutz der Kulturlandschaft unternehmen wollen, hätte er während seiner Amtszeit viele Gelegenheiten gehabt. Wie viele Überbauungen und Einkaufstempel wurden unter Bachofen in Hinwil erstellt? Hat sich Bachofen vehement für eine Änderung der Zonenordnung eingesetzt und hat verdichtetes Bauen gefördert?

Wenn alle nach einem Ausstieg aus der Atomenergie rufen muss ein Umdenken stattfinden. Es darf nicht sein, dass bei jedem Projekt welches uns einer Energieunabhängigkeit näher bringen würde die Opposition bereits vor dem Projekt aufs Tapet kommt. Zumindest ich würde es sehr begrüssen, wenn aus der Abwärme meines Haushaltkehrichts künftig etwas Sinnvolles produziert würde.

Martin Suter,
Rüti